

King Shango brannte beim Konzert in Stuttgart einmal mehr ein Feuerwerk ab.
Ich verfolge die Karrieren von vielen Bobo Dreads schon lange. Dazu gehört auch Capleton. Sein Album „Still Blazing“ zählt zu den Stammgästen in meinem CD-Player. Leider ist er in den letzten Jahren nicht nur durch gute Musik aufgefallen. Aufgrund fragwürdiger Texte und Aussagen mussten Alben unter die Zensur. Ihm wurde vielerorts kein Visum erteilt und zum Leidwesen der Hörer mussten bereits geplante Auftritte und ganze Touren abgesagt werden.
Meiner Meinung nach hat aber jeder bei uns eine zweite Chance verdient. So auch Capleton, den ich in Spanien beim Rototom Sunsplash als eine sehr nette Person kennenlernen durfte. Eine Sache schon vorweg: Er hat seine zweite Chance in Stuttgart bekommen und erwartungsgemäß genutzt. Und wie! Wer den selbst ernannten Fire Man schon live auf einem Konzert erlebt hat, der weiß, dass Energie gar kein Ausdruck für diese Performance ist.


Man springt wirklich mehr als man tanzt. Da bleibt vor lauter Anstrengung kein T-Shirt trocken. Capleton kann aber auch One Drop. Mit einfühlsamer und weicher Stimme bewegte er sich leichtfüßig im gut gefüllten Universum bei Hits wie „Mi Deh Yah“ oder „Mama“ über klassische Roots Riddims. Einen kurzen Moment zum Verschnaufen – dann gleich der nächste Brecher. Mehr Abwechslung geht nicht.


Insgesamt war die Show an Power und Bewegung auf der Bühne nicht zu überbieten. Der Mann sprang von Eck zu Eck wie ein ganz junger. Ich habe das Gefühl, dass Capleton von Jahr zu Jahr vitaler und energetischer wird. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Der Fire Man hat in Stuttgart nichts und niemanden niedergebrannt, außer seinen eigenen Hitkatalog. Strictly positive Vibrations! So darf er jederzeit wiederkommen.